Die 5 Säulen der Identität – eine Inspiration zum Nachahmen

Unsere innere Stärke ist angeboren. Sie hilft uns von klein auf dabei, Belastungssituationen stabil entgegentreten zu können. Wenn das seelische Gleichgewicht aus dem Lot gerät, kann das auch Gefahr für die innere Stärke bedeuten. Besonders anschaulich lässt sich das an dem Modell der 5 Säulen der Identität1 nach dem deutschen Psychologen Hilarion Petzold erklären.

Wenn das seelische Gleichgewicht aus den Fugen gerät, ist es manchmal gar nicht so einfach auszumachen, woran das genau liegt. Betroffene spüren zwar deutlich, dass die innere Balance gestört ist. Aber die Schwachstelle zu finden, ist nicht immer einfach. Betrachtet man das seelische Gleichgewicht unter dem Aspekt der 5 Säulen der Identität, kann dies einen Anhaltspunkt liefern, weshalb unsere innere Stärke aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die 5 Säulen der Identität sind die folgenden:

Die fünf Säulen der Identität

Die Fünf Säulen der Identität sind ein Konzept der Integrativen Therapie nach Hilarion Petzold. In der ganzheitlichen, psychotherapeutischen Arbeit nach Petzold werden die fünf Säulen berücksichtigt.

Die Leiblichkeit

Die Leiblichkeitssäule umfasst neben anderem eine gute Gesundheit, ein Erleben leiblicher Integrität, eine Zufriedenheit mit seinem Aussehen und eine erfüllte Sexualität als zentrale Identitätsmerkmale.

Die sozialen Beziehungen

Die sozialen Netzwerke der Familie, des Freundeskreises, der Kollegen, der Vereinsmitglieder usw. sind ein zentrales Identitätsmoment.

Arbeit und Leistung

In den meisten Kulturen sind berufliche Tätigkeit, teilweise auch beruflicher Status und Leistungen ein wichtiges Identitätsmoment.

Materielle Sicherheiten

Zu den materiellen Sicherheiten zählen Geld, Wohnung, Kleidung u. a. Wenn materielle Sicherheiten wegfallen, wird dadurch auch die Identität in Frage gestellt. Materielle Werte aus eigener Arbeit sind ein wesentlicher Faktor, um persönliche Unabhängigkeit in einem nicht psychologischen Sinn zu erreichen.

Die Werte

Die Menschen beziehen aus ihren Werten Sinn, Kraft sowie Lebensorientierung und ihre Zugehörigkeit zu Wertegemeinschaften (Kirchen- und Glaubensgemeinschaften, politische Organisationen, Arbeitsgemeinschaften usw.). Die Ziele des Menschen werden zu großen Anteilen durch seine Werte bestimmt. Werte werden verkörpert, führen zu einer Haltung, die sich im Verhalten zeigt.

Um seelisch ausgeglichen zu sein, sollten alle 5 Säulen der Identität stabil stehen und keine großen Schwachstellen haben. Die Stabilität der einzelnen Säulen kann durch unterschiedlichste Dinge geschwächt werden. Die Säule „Körper und Gesundheit“ kann beispielsweise durch eine Krankheit, einen Unfall oder auch ein angeschlagenes Selbstwertgefühl ins Wanken geraten. Die Säule „Soziale Beziehungen“ bekommt durch eine Trennung oder Scheidung, einen Todesfall oder auch den Umzug in eine fremde Stadt ohne soziales Umfeld Risse. Der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Wegfall eines Hobbys können die Säule „Arbeit und Leistungsfähigkeit“ schwächen. Längere Arbeitslosigkeit, Schulden oder eine unzureichende Rente nehmen Einfluss auf die Säule „Materielle Sicherheit“. Die letzte Säule „Werte und Ideale“, kann aufgrund von Streitigkeiten oder Konflikten mit Andersdenkenden anfangen zu bröckeln.

Die 5 Säulen der Identität stabilisieren

Es ist ganz normal, dass gewisse Säulen einen höheren Stellenwert einnehmen als andere. So kann es zum Beispiel sein, dass eine Person, die großen Wert auf materielle Sicherheit legt, sich weniger um die Säule „Werte und Ideale“ kümmert. Gefährlich wird dies nur, wenn eine wichtige Säule ins Wanken gerät. Denn dadurch kann auch das innere Gleichgewicht und in Folge die innere Stärke bedroht werden.

Wenn eine Säule beginnt, zu bröckeln, sollten die restlichen Säulen so stark sein, dass sie immer noch Halt bieten. Deshalb ist es wichtig, die 5 Säulen der Identität im Großen und Ganzen stabil zu halten, um so für Belastungssituationen und stressige Phasen bestens gewappnet zu sein.

Das 5. Säulen Identifikationsmodell als Vorgehensweise

Für die jeweiligen Säulen stellen sich folgende Aufgaben:

Was war mir eher wichtig/unwichtig?

Was hat sich durch die Neuerung der beruflichen Situation geändert?

Inwieweit empfinde ich die Veränderung positiv/negativ? 

Welche Zielsetzung habe ich hinsichtlich jeder einzelnen Säule?

Kurzfristig (1. Jahr)
Mittelfristig (3-5. Jahre)
Langfristig (8-10. Jahre)

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